Am 7. Oktober 2023 startete die militante Gruppe Hamas einen groß angelegten Angriff auf Israel, der als einer der schwersten Angriffe auf das Land in den letzten Jahrzehnten gilt. Der Angriff umfasste Raketenbeschuss, Masseninfiltrationen sowie Terrorakte auf Zivilisten in Grenzgebieten, insbesondere im Süden Israels. Über 1.400 Israelis, darunter viele Zivilisten wurden getötet. Zudem wurden mehr als 3.000 Menschen verletzt. Die Hamas nahm zudem zahlreiche Geiseln, darunter Zivilisten und Soldaten. Dov Maisel schildert in seinem Vortrag die dramatischen Ereignisse, den Einsatz seiner Organisation und die Erkenntnisse, die gewonnen wurden.
Nicht nur für die Rettungsdienste stellen Amok- und Terrorlagen höchst anspruchsvolle Einsätze dar, sondern auch für die versorgenden Krankenhäuser. Je nach Situation müssen die Krankenhäuser mit einem großen und unter Umständen auch unkoordinierten Patientenzustrom rechnen und sind als Teil der kritischen Infrastruktur selbst einer gewissen Gefährdung ausgesetzt, was wiederum gesonderte Schutzkonzepte erforderlich macht. Der Vortrag beleuchtet die Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Notaufnahme im Rahmen von Amok- und Terrorlagen und vermittelt praxisbewährte Hinweise, wie die Zusammenarbeit optimiert werden kann.
Der Vortrag vermittelt eingangs einen Überblick über numerische Simulationen bei lebensbedrohlichen Einsatzlagen und erläutert, wie Evakuierungszonen, Gefährdungsbereiche oder das taktische Vorgehen berechnet und optimiert werden kann. Für Rettungskräfte werden Beispiele mit Bezug zu lebensbedrohlichen Einsatzlagen vorgestellt, zum Beispiel der Beschuss auf ungepanzerte/gepanzerte Fahrzeuge, die Simulation eines Sprengstoffanschlags mit und ohne Splitterwirkung, Druckauswirkungen auf harte und weiche Ziele sowie die die Effizienz von unterschiedlichen Schutzmethoden. Praktiker und organisatorisch/planerisch Verantwortliche erhalten Hinweise über die Eigensicherungsmöglichkeiten bei Schusswaffen- und Sprengstoffgebrauch.
Gewalt, die sich in einer lebensbedrohliche Einsatzlage manifestiert, kann sich nicht nur auf potenzielle und tatsächliche Opfer, sondern auch auf Einsatzkräfte auswirken. Der Vortrag beschäftigt sich mit den Reaktionen unterschiedlicher Einsatzkräfte (im Schwerpunkt: Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr) auf einzelne oder multiple Gewalterfahrungen. Olaf Engelbrecht geht der Frage nach, wie man ihnen, ihren Kollegen und ihren Familien helfen kann, diese Reaktionen zu verstehen und damit umzugehen. Und er macht Vorschläge, welche Rolle dabei niedrigschwellige Angebote der PSNV-E durch Peers und Psychosoziale Fachkräfte spielen können und wann medizinische bzw. psychotherapeutische Hilfe geboten ist.
Die jüngsten terroristischen Anschläge und Amoktaten in Deutschland haben die Einsatzkräfte der polizeilichen und nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr erneut stark gefordert. Einige dieser Taten verursachten einen Massenanfall von Verletzten (MANV), der die präklinischen und klinischen Versorgungsstrukturen in besonderem Maße forderte. Der Vortrag erläutert praxisbezogen die präklinische Triage bei einem MANV in Terror- und Amoklagen und beleuchtet, wie eine frühzeitige und umfassende Planung die Versorgung von zahlreichen Verletzten am Schadenort optimieren kann.
Explosionsverletzungen treten im Rettungsdienst selten auf, stellen aber gerade aufgrund der Seltenheit und Komplexität eine besondere Herausforderung für die medizinischen Einsatzkräfte dar. Im Vortrag werden die Grundlagen zu Explosionsverletzungen und den daraus resultierenden Versorgungsmaßnahmen erläutert. Zusätzlich werden aktuelle Studienergebnisse zu diesem Thema vorgestellt.